Einblicke in Radikalisierung, Ausstieg und gemeinsame Praxis

31. Oktober 2025

ST@Fortbildung mit Felix Benneckenstein

Bei unserer internen Herbst-Fortbildung des STARKEN TEAMS durften wir Felix Benneckenstein in der Villa K in Pöcking begrüßen, heute Ausstiegsbegleiter bei EXIT Deutschland.

EXIT Deutschland – professionelle Begleitung aus extremistischen Strukturen

Zu Beginn gab Benneckenstein einen klaren Einblick in die Arbeit von EXIT: Menschen zu begleiten, die extremistisches Denken und entsprechende Szenen verlassen wollen.

Er zeigte, wie vielschichtig diese Arbeit ist – von Sicherheitsfragen über Identitätsarbeit bis hin zu langfristiger Stabilisierung. Deutlich wurde: Ausstieg gelingt selten allein. Er braucht stabile Beziehungen, verlässliche Beratungsstrukturen – und Menschen, die an Veränderung glauben.

Der persönliche Ausstieg – ein Prozess, kein Moment

Anschließend berichtete Benneckenstein über seinen persönlichen Weg heraus aus der rechtsextremen Szene. Ohne zu dramatisieren, zeigte er, wie vielschichtig ein Ausstieg ist: Zweifel, innere Konflikte, die Suche nach Orientierung und das langsame Ablösen von einer alten Identität. Gemeinsam mit seiner Frau Heidi Benneckenstein schaffte er den Ausstieg.

Seine Offenheit machte klar, wie relevant solche Einblicke für die pädagogische Praxis sind – gerade im Umgang mit Jugendlichen, deren Lebenswelten häufig komplex und widersprüchlich sind.

Praxisfall aus zwei Professionen – Jugendhilfe trifft Ausstiegsarbeit

Der eindrücklichste Moment entstand, als Benneckenstein gemeinsam mit einer freien Mitarbeiterin des STARKEN TEAMS über einen gemeinsamen Praxisfall sprach.

Hier wurden Theorie und Realität eng miteinander verknüpft: zwei Perspektiven, unterschiedliche Zugänge – und ein gemeinsames Ziel, junge Menschen vor weiteren Radikalisierungsschritten zu schützen. Dieses Zusammenspiel zeigte, wie wertvoll Kooperation für gelingende Prävention ist.

Die Fortbildung bot dem gesamten STARKEN TEAM wichtige Impulse für die tägliche Arbeit – fachlich fundiert, praxisnah und mit hoher Relevanz für den Umgang mit gefährdeten Jugendlichen.